Offendorf (rss). Der Bischöflich Geistliche Rat Pfarrer Johann Bauer wurde von der Expositurgemeinde Offendorf offiziell verabschiedet. Der Tag war bewusst am Kirchweihsonntag Mariä Himmelfahrt gewählt. Zu dem Festgottesdienst kamen die Fahnenabordnungen der Vereine und der Kirchenchor unter der Leitung von Bettina Selbeck stimmte festliche Lieder an. Die Kommunionkinder Lara Götz und Regina Hofmayer trugen mit der Lesung und den Fürbitten zum Festgottesdienst bei.

Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Gerhard Schneider im Namen des Pfarrgemeinderates. Schneider rief die wichtigsten Stationen von Pfarrer Bauer ins Gedächtnis. Bauer wurde 1951 geboren und feierte erst kürzlich seinen 70. Geburtstag. 1977 wurde er in Regensburg zum Priester geweiht und kam am 1. September 1984 als neuer Ortspfarrer nach Mindelstetten. Am 1. September 2001 konnte der damalige Pfarrer Johann Hundsdorfer die Pfarrei in Offendorf nicht mehr betreuen und so übernahm Bauer zusätzlich die Expositur Offendorf mit den drei Filialkirchen in Oberoffendorf, Tettenagger und Hüttenhausen. Schneider bedankte sich bei Pfarrer Bauer für die geleisteten seelsorgerischen Dienste. In den zwanzig Jahren wurden viele Beichtgelegenheiten, Taufen, Kommunionen, Hochzeiten und auch Trauerfeiern von ihm zelebriert. In Offendorf war jeden Sonntag Gottesdienst und in den Filialkirchen abwechseln während der Woche. Schneider bedankte sich bei Pfarrer Bauer und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen.

Bürgermeister Alfred Paulus bedankte sich seitens der politischen Gemeinde. Er zog einen Vergleich mit der italienischen Serie Don Camilla und Peppone. In Mindelstetten war all das im Film gespielte geradezu das Gegenteil. Die Zusammenarbeit war mit allen drei Bürgermeistern Emmeram Batz, Josef Kundler und Alfred Paulus sehr gut. Bei allen Bauten, so Paulus wurde Pfarrer Bauer immer als Künstler und Architekt gelobt. So tragen alle Projekte die Handschrift von Bauer. Unter Pfarrer Bauer wurden viele neue Gebetsangelegenheiten eingeführt. Als Beispiele nannte er Bibelkreise, Gebetskreise, Gebetsnächte und Anbetungen. Der größte Verdienst jedoch von Pfarrer Bauer war sicherlich die Seligsprechung und die Heiligsprechung von Anna Schäffer. Das Evangelium zu leben, vor allem auch in der Überflussgesellschaft sei eine Mammutaufgabe. Die Werte wie Verzicht, Gehorsam und Loyalität dem Schöpfer gegenüber, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe, die Liebe zu Gott, Verzeihen und Verzichten sei von Pfarer Bauer nicht nur vermittelt, sondern von ihm selbst täglich vorgelebt worden. Paulus schätze an ihm seine Geradlinigkeit. Paulus bedankte sich für die gute Zusammenarbeit in all den Jahren. Für die Zukunft wünschte er alles Gute und Gottes Segen.

Anschließend zogen die Gottesdienstbesucher mit den Fahnenabordnungen unter den Klängen der Schambachtaler Blasmusik in einem Kirchenzug zum Vereinsbahnhof Offendorf. Dort bedankte sich Xaver Hofmayer namens der Kirchenverwaltung für das gute Miteinander in den vergangenen Jahren. Er wünschte Pfarrer Bauer alles Gute, verbunden mit dem Wunsch, ab und zu in Offendorf als Aushilfe etwa an Weihnachten oder zu Fronleichnam wieder zu kommen. Altbürgermeister Emmeram Batz blickte ebenso auf die gemeinsamen Zeiten zurück. In den 18 Jahren, in denen Batz Bürgermeister war, wurden viele Dinge angepackt. Batz erinnere sich gerne an die Begegnungen und die Gespräche mit Pfarrer Bauer. „Mit der Würde kam die Bürde“, so Batz. Angefangen vom Schuldienst bis zur Begleitung der Seligsprechung und Heiligsprechung von Anna Schäffer. Durch die Übernahme der Pfarrgemeinde Offendorf 2001 konnten die Sonntagsgottesdienste weiterhin stattfinden. Er war immer ein vertrauensvoller Partner. Insbesondere die Wallfahrt erfuhr durch Pfarrer Bauer einen großen Zuspruch. Der Kirchenneubau 1984 war für alle Beteiligten ein Kraftakt. Den Durchbruch zum Kirchenneubau brachte die klare Vorstellung von Pfarrer Bauer zum Bau und der sakralen Gestaltung der Kirche. Letzten Endes bekam Mindelstetten, was alle wollten: Eine Kirche in der Mitte des Ortes mit dem Grab der Heiligen Anna Schäffer. Zusammen mit dem Geburtshaus, dem Gebetsgarten und dem Pfarrzentrum bildet dies das geistige Zentrum des Wallfahrtsortes Mindelstetten. „Aus einer Vision wurde Wirklichkeit“, so Batz.

Der Name Johann Bauer bleibt damit für immer mit der Heiligsprechung und der Wallfahrt verbunden. Mit dem Abschied schwingt Wehmut und Freude mit. Batz wünschte Pfarrer Bauer viel Freude und Zeit für sich im Ruhestand.

Sebastian Schoberer, der Vorsitzende des Dachvereins Vereinsbahnhof Offendorf bedankte sich bei Pfarrer Bauer im Namen der Vereine. In vielen Festen, Feiern und auch Beerdigungen wurden gemeinsame Stunden verbracht. So wie bei einem Bahnhof werden die Weichen für den Ruhestand neu gestellt. Schoberer wünschte mit „Pfia Gott“ für die kommende Zeit alles Gute und Gottes Segen.

Pfarrer Bauer dankte sich bei allen Rednern. Er werde die aktive Zeit als Ortspfarrer nicht wie einen Aktenordner zuklappen und in den Schrank stellen. „Im Herzen bleibt vieles da und ich bin sicher, dass das was gewachsen ist mich bis an mein Lebensende begleiten wird“, so Bauer.

Zum Abschluss spielte der Ministrant Xaver Hofmayer auf dem Akkordeon zusammen mit seinem Opa „A Waldbua bin i“. Hofmayer und Schoberer begleiteten noch „I bin vom Woid dahoam“ und „Wahre Freundschaft“ an.

Foto: Zur Verabschiedung von Pfarrer Johann Bauer vlnr. Xaver Hofmayer, Gerhard Schneider, Regina Hofmayer, Pfarrer Johann Bauer, Lara Götz, Alfred Paulus und Emmeram Batz.

Unter den Klängen der Schambachtaler Blaskapelle führte der Kirchenzug zum Vereinsbahnhof Offendorf.